Erste Sekunden, große 
Wirkung – Warum der erste Kontakt so wichtig ist
1.März 2025

Ein freundliches Lächeln, eine offene Körpersprache und

eine lockere Begrüßung – keine große Zauberei, aber es wirkt Wunder. Denn wenn Kinder

spüren, dass sie willkommen sind und niemand sie zu etwas drängt, entspannen sie sich

schneller. Und wer entspannt ist, kann besser lernen.

Ich erinnere mich an Tim, vier Jahre alt, mit riesigen Augen und einem festen Griff um den

Rand seiner Schwimmnudel. „Ich hab Angst, ins Wasser zu gehen“, flüsterte er. Also habe

ich mich zu ihm runtergehockt, auf Augenhöhe, und gesagt: „Weißt du was? Wir machen

das ganz in deinem Tempo. Und wenn du soweit bist, gehen wir gemeinsam rein.“ Keine

fünf Minuten später patschte er grinsend durchs Planschbecken.

 

Kennt ihr das? Ihr betretet einen Raum, seht eine Person zum ersten Mal – und zack, euer

Bauchgefühl hat entschieden: sympathisch oder nicht, vertrauenswürdig oder lieber

Abstand halten. Bei Kindern ist das nicht anders. Vor allem, wenn es um Wasser geht.

Viele meiner kleinen Schwimmschüler kommen mit einem Mix aus Neugier und

Unsicherheit ins Bad. Manche sind Feuer und Flamme, andere verstecken sich hinter

Mama oder Papa und klammern sich an deren Beine wie ein Seepferdchen an eine Boje.

Genau hier zählt jede Sekunde - eigentlich die Erste.

In den ersten Momenten muss ich klar machen: „Hey, du bist hier sicher, wir haben Spaß,

und ich bin auf deiner Seite.“

 

Es sind oft Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Ein Augenzwinkern, ein Witz, eine

High-Five-Geste. Oder eben einfach, sich kurz hinzuknien, anstatt von oben herab zu

sprechen. Kinder spüren sofort, ob man ihnen wirklich zuhört und sich für ihre Gefühle

interessiert.

Natürlich gibt es auch die Draufgänger, die mir kaum Zeit für ein „Hallo!“ lassen, bevor sie

ins Wasser stürzen. Aber selbst bei ihnen ist der erste Kontakt entscheidend. Denn auch

sie brauchen das Gefühl: „Hier bin ich gut aufgehoben.“

Mein Fazit? Die ersten Sekunden sind wie ein Anker – entweder sie geben Halt, oder sie

lassen Kinder ins Straucheln geraten. Als Schwimmlehrerin habe ich genau eine Chance,

Vertrauen aufzubauen, bevor es ins Wasser geht. Und genau diese Chance nutze ich

jedes Mal, mit vollem Einsatz und einem Lächeln, das sagt: „Komm, das wird richtig gut!“

Eure Linda

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